Etwa um 1898 wurde an der Kreuzung zweier alter Straßen östlich von Berghausen die Schule Sandscheid errichtet. Den Kindern aus den umliegenden Dörfern zwischen Berghausen, Bennerscheid, Sand und Waschpohl wurde damit der weite Schulweg nach Oberpleis erspart. Schon damals bestand wohl der Wunsch, auch die Schulgottesdienste in Sandscheid halten zu können, denn im Jahre 1908 stiftete Heinrich Sassenberg ein gegenüber der Schule gelegenes Grundstück für den Bau einer Kapelle. Dieses Grundstück ging nach dem Tode von Herrn Sassenberg in das Eigentum der Familie Heinrich Schoroth in Sandscheid über, die das damals einzige Haus in Sandscheid gegenüber der Schule bewohnte. Doch erst nach dem 2. Weltkrieg konnten die Bewohner der Dorfgemeinschaft Berghausen den lang gehegten Wunsch nach einer Kapelle inmitten der Dorfgemeinschaft aufgreifen. Sie gründeten einen Kapellenverein, der im März 1949 den Bau einer Kapelle in Sandscheid beschloss. Der damalige Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Frings, erteilte die Genehmigung, jedoch durfte die Kapelle nur zu Schulgottesdiensten genutzt werden.
Der im Oktober 1952 feierlich gelegte Grundstein stammt aus dem Mauerwerk der Pfarrkirche in Oberpleis. Auch die Reliquien im Altar stammen aus der Oberpleiser Kirche. Bevor die Kapelle am 9. Mai 1954 durch Pfarrer Wichert feierlich geweiht werden konnte, bedurfte es erheblicher finanzieller Opfer der Dorfgemeinschaft. Auch die Bau- und Ausbauarbeiten wurden von Handwerkern und fleißigen Helfern aus der Dorfgemeinschaft und Umgebung ausgeführt. Das Altarmosaik "Die Wiederauffindung Jesu im Tempel" stellt Jesus nicht als Kind dar, das der mütterlichen Hut bedarf, sondern als Gottessohn in hohepriesterlicher Gewandung. Die Gebärde Mariens zeigt, wie sie die Antwort entgegen nimmt – voller Erstaunen, aber ganz in Demut. Über dem Haupte Christi erscheint visionär das Kreuz, das Symbol der Vollendung seiner Liebe. - Dieses Bild wurde von der Schulgemeinde gestiftet und im März 1962 enthüllt. Entwurf und Ausführung von Alfred Eckersdorff. Die Familie Richard Pelzer aus Köln - der Vater von Richard Pelzer war vom 1906 bis 1920 Lehrer an der Schule Sandscheid - stiftete 1963 die künstlerische Ausgestaltung des Tabernakels, der sich heute nicht mehr in der Kapelle befindet. Auch das Bild "Die Anbetung der Heiligen Drei Könige" ist eine Stiftung der Familie Pelzer. Erwähnenswert ist noch der Weihwasserkessel an der Eingangstür: Er ist aus der Messingkartusche einer amerikanischen Artilleriegranate aus dem zweiten Weltkrieg gefertigt. Längst findet in Sandscheid kein Schulbetrieb mehr statt. Die regelmäßigen Schulgottesdienste sind damit entfallen. Wie in den Kapellen Pleiserhohn und Eisbach wird auch in Sandscheid jeden Monat einmal die heilige Messe gefeiert. Auch die Totengebete für Verstorbene aus der Dorfgemeinschaft werden oft in der Kapelle gehalten. Betreut wurde die Kapelle immer von der Familie Schoroth aus Sandscheid, die auch zu den Initiatoren des Kapellenvereins gehörte. (kirche-am-oelberg.de - Jupp Buchholz, Oberpleis)