© Oliver Bremm

Kapelle “Mariä Heimsuchung” Vinxel

Auf einen Blick

  • Königswinter

An der Ecke Vinxeler Straße – Holtorfer Straße, im früheren Ortszentrum von Vinxel, das bereits im Jahre 1173 urkundlich erwähnt wird, steht die Kapelle „Mariae Heimsuchung“. Diese ist 1348 wahrscheinlich als Hofkapelle des ursprünglichen Hobshofs (heute Restaurant „Spanischer Garten“) entstanden. Es gibt aber auch Vermutungen, die besagen, dass bereits zu Zeiten des Cäsarius von Heisterbach (etwa 1200) eine Kapelle in Vinxel stand. Die sicherlich wechselvolle Geschichte des Ortes Vinxel ist in ihrer Frühzeit nicht besonders detailliert dokumentiert. Ebenso ist es mit der Geschichte des „Veußeler Doms“. Im Jahre 1550 wird die Kapelle als verfallen bezeichnet. Auch 1672 heißt es von ihr, sie sei zerstört. Vermutlich ist dies eine Folge des 30jährigen Krieges gewesen. Der heutige Bau wurde 1758 errichtet bzw. wieder aufgebaut. Darauf weist eine Inschrift über der Eingangstür hin.


Am Ende des 2. Weltkriegs wurde der Ort Vinxel, wie viele andere Dörfer in Deutschland auch, inerheblichem Maße zerstört. Der Krieg machte auch vor dem Kapellchen nicht Halt. Kurz nach dem Krieg wurde trotz der großen Entbehrungen, welche die Bevölkerung zu überstehen hatte, mit dem Wiederaufbau der Kapelle begonnen. 1947 bekam sie die heute noch existierenden schlichten Buntglasfenster. Am 2.7.1948, also 600 Jahre nach ihrer Entstehung, wurde die renovierte Kapelle im Rahmen einer Messe feierlich eingeweiht. Diese Messe wurde von dem damaligen Pfarrer Palm zelebriert, nach dem in einem Neubaugebiet in Stieldorf eine Straße benannt ist. Dabei wirkte unter anderem auch der Chor der Oberklasse der Stieldorfer Schule mit. Die anschließende weltliche Feier fand im Saal des ehemaligen Gasthauses „Zur Schmiede“ (heute Getränkemarkt) statt. In früherer Zeit gehörten zur Kapelle 4 Morgen (= 1 ha) Land im Bereich des heutigen Neubaugebietes „Lange Hecke“.


Bei diesen Grundstücken handelte es sich um Stiftungen Vinxeler Bürger zu Gunsten der Kapelle. Dieses sogenannte Gemeindegliedervermögen war in den Besitz der Stadt Königswinter übergegangen und wurde verkauft. Zum jährlichen Unterhalt stehen der Kapellengemeinde Zinserträge aus einem geringen Teil des Verkaufserlöses zur Verfügung. Bei größeren Erhaltungsmaßnahmen an der Kapelle sollte sich die Stadt als Eigentümer verpflichtet fühlen die entstehende Kosten zu übernehmen. Die Nutzung der Kapelle steht nach Beschluss der Gemeindeversammlung den Christen beider Konfessionen offen. Sie wird heute von der „Kapellengemeinde Vinxel“ unterhalten und gepflegt. Am 2. Juli, dem Fest „Mariae Heimsuchung“, feiern die Vinxeler das Patronatsfest. An jedem 2. Freitag im Monat findet in der Kapelle eine heilige Messe statt. Außerdem findet am Vorabend von Beerdigungen eine Totenandacht statt. In der Adventszeit schmückt ein festlich beleuchteter Weihnachtsbaum den Kapellengarten. Aber auch aus dem weltlichen Leben ist der „Veußeler Dom“ nicht wegzudenken. Die Kapelle ist heute das Wahrzeichen des Ortes Vinxel. Sie ist Bestandteil des Dorfwappens, ziert die Briefköpfe der Vinxeler Vereine und ist sogar Motiv der alten Schwenkfahnen des Junggesellenvereins. (Bernd Stahlhoven in „50 Jahre Bürgerverein Vinxel - 2002“)

Auf der Karte

Kapelle “Mariä Heimsuchung” Vinxel
Holtorfer Straße
53639 Königswinter
Deutschland

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