Vor mehreren hundert Jahren stand oberhalb des Dorfes Eisbach ein Heiligenhäuschen mit einem Bild der Muttergottes. Es ist überliefert, dass neben dem Bildnis Krücken hingen "zur Erinnerung an Gottes und seiner heiligen Mutter Hilfe in mancher Not". Peter Kirschbaum errichtete an dieser Stelle aus Dankbarkeit über die glückliche Geburt eines Sohnes eine Kapelle. Dieser Sohn, Johannes Kirschbaum, wurde Priester und konnte 1870 in der Kapelle, die gleichzeitig geweiht wurde, sein erstes heiliges Messopfer feiern. Die Eisbacher Kapelle war über lange Jahre Eigentum der Erben des Pfarrers Dr. Johannes Kirschbaum, der Familie Dahs aus Jüngsfeld, die dieses Erbe später an Prälat Peter Buchholz weitergab. Nach ihm wurde sein Neffe, Prälat Peter Buchholz jun., Eigentümer der Kapelle und nach dessen Tod sein Bruder, Pfarrer Werner Buchholz, der die Kapelle der im Jahre 2010 gegründeten Stiftung übereignet hat. Aus dem kleinen Dorf Eisbach sind in der Folgezeit weitere Priesterberufe hervorgegangen: Msgr. Dr. Peter Gratzfeld, zum Priester geweiht 1883, verstorben 1922; P. Johannes Weber, zum Priester geweiht 1904, verstorben 1944; Prälat Peter Buchholz, zum Priester geweiht 1911, verstorben 1963; Pfarrer Franz Weber, zum Priester geweiht 1949, verstorben 1996.
Neben der Kapelle befindet sich das Grab von Prälat Peter Buchholz, der von 1943 bis Kriegsende 1945 Gefängnispfarrer an der Haftanstalt Berlin-Plötzensee war, wo er Zeuge der unmenschlichen Nazi-Justiz wurde und wo er zahlreichen Frauen und Männern aus dem Widerstand gegen das damalige Regime seelsorglichen Beistand leistete. Im Jahre 1936 wurde ein Bild der schmerzhaften Mutter auf dem Altar aufgestellt, "als Zeichen der vielen schweren Anliegen jener notvollen Jahre", wie Prälat Peter Buchholz im Oktober 1957 im Oberpleiser Pfarrblatt schreibt. Dieses Bildnis steht heute in einer Nische an der Westseite der Kapelle. Kriegsschäden machten Anfang der 1950er Jahre eine gründliche Renovierung notwendig: Das Dach und der Dachreiter, der eine kleine Glocke trägt, wurden vollständig erneuert. Bei dieser Gelegenheit wurde die Kapelle etwas vergrößert und eine kleine Sakristei angebaut. Zahlreiche kleine und große Spenden haben dies damals ermöglicht, und viele fleißige Hände aus Dorfgemeinschaft und Nachbarschaft haben mit handwerklichem Können dazu beigetragen.
Heute ziert ein sehr schöner barocker Altaraufsatz die Kapelle und bildet den Rahmen für eine kostbare spätgotische Strahlenkranzmadonna, die von der Familie eines Widerstandskämpfers, der in Berlin-Plötzensee inhaftiert war, aus Dankbarkeit gegenüber Prälat Peter Buchholz gestiftet wurde. Patronin der Kapelle ist Frau vom Rosenkranz. Alljährlich am ersten Sonntag im Oktober feiert Eisbach das Patrozinium der Kapelle, von den Eisbachern "Kapellenkirmes" genannt, mit einem feierlichen Hochamt. Nachmittags findet eine Prozession von Oberpleis zur Kapelle statt, mit anschließender Pilgerandacht und Predigt. Anschließend treffen sich Eisbacher und Pilger zu gemeinsamem Essen und Trinken, das bekanntlich Leib und Seele zusammenhält. (kirche-am-oelberg.de - Jupp Buchholz, Oberpleis)