Der stillgelegte Basaltsteinbruch am Weilberg im Siebengebirge erlaubt einen einmaligen Bilderbuch-Einblick in die Prozesse des Vulkanismus, die den großen Siebengebirgs-Vulkankomplex aufgebaut haben.
An der Steinbruchwand sind zwei Arten von Gestein zu sehen: Tuff und Basalt. Tuff entsteht bei explosivem Vulkanismus, wenn sich feinkörniges Auswurfmaterial aus einer Eruptionswolke an den Hängen des Vulkans ablagert. Dementsprechend weist der gelblich-bräunliche Trachyt-Tuff, der im oberen Teil der Steinbruchwand zu sehen ist, eine deutliche, schräg einfallende Schichtung auf. Er wird ganz oben noch von ungeschichtetem Latit-Tuff überlagert. Der untere Teil der Wand besteht aus Basalt. Die Basaltlava ist hier nicht an der Erdoberfläche ausgeflossen, sondern blieb bei ihrem Aufstieg im Trachyttuff stecken und breitete sich als sogenannter Lagergang in einer waagerechten Lage aus. Bei diesem Eindringen der über 1000°C heißen Schmelze wurde der Trachyttuff am Rand zum Basalt rötlich „gefrittet“ - ein Prozess ähnlich dem Brennen von Tonziegeln. Außerdem wurde der Trachyttuff beim Eindringen des Basalts in den Lagergang aufgewölbt, wodurch sich Dehnungsbrüche bildeten. Später drang noch einmal eine Basaltschmelze entlang eines ca. 1 m breiten, senkrechten Ganges durch Basalt und Tuff auf. Sie erweitert sich tulpenförmig nahe der Obergrenze des Steinbruchs. Diese kleinere Basaltmenge hatte nicht genug Wärmeinhalt, um den Trachyttuff zu fritten. Die auffallend ebene Geländeoberfläche schließlich, in die der Steinbruch eingeschnitten wurde, stellt eine Verebnungsfläche dar, die bei der Abtragung des Siebengebirgs-Vulkans entstand und in die sich die heutigen Täler, etwa das Rheintal, aufgrund der Hebung des Rheinischen Schiefergebirges eingeschnitten haben.