Woher kommen die Steine für den Aufbau einer Abteikirche? Auf dieser Geowanderung erfahren wir, woher die Mönche des Zisterzienserklosters Heisterbach Ihr Baumaterial bezogen und wie es erdgeschichtlich entstanden ist. Spannend!
Im ehemaligen Steinbruch am Stenzelberg wurde Quarz-Latit abgebaut, ein vulkanisches Gestein aus der Tertiärzeit. Der Quarz-Latit ist Teil des heute zu großen Teilen erodierten Siebengebirgsvulkans, der im späten Oligozän entstand. Der Quarz-Latit besteht vor allem aus Feldspat, Quarz und auffallenden, bis mehrere Zentimeter großen, schwarzen Einsprenglingen von Hornblende. Hierbei handelt es sich um Kristalle, die sich in einer tiefgelegenen Magmenkammer bei langsamer Abkühlung der Schmelze ausschieden und die bei deren Empordringen dann mitgenommen wurden. Der Quarz-Latit floss zum großen Teil nicht an der Erdoberfläche aus, sondern erstarrte wohl kurz unter der Oberfläche zu einer ungefähr kreisförmigen Quellkuppe innerhalb des älteren, im Steinbruch nicht aufgeschlossenen Trachyttuffs. An der NW-Ecke des Steinbruchs, bei einem freistehenden, abenteuerlich geformten Felsturm (von früheren Kletterern als „Campanile Basso“ bezeichnet), kommt blasig aufgeschäumter Latit vor, der an der Erdoberfläche ausgetreten ist und als Flankenausbruch des Siebengebirgsvulkans interpretiert wird (Oertel, 1953).