Die Bedeutung der Steinhauerei im Siebengebirge zeigt viele Facetten und hat Industrien blühen und untergehen sehen. So auch im Oberpleiser Land und im Oberhau; diese Wanderung erzählt davon.
Mitten im Oberhau, fast schon als Wahrzeichen für den Basaltabbau, steht der grünlich gestrichene, weithin sichtbare, Brecherturm der RPBL (Rheinische Provinzial-Basalt- und Lavawerke GmbH & Co. oHG, Sinzig) am Rande des Basaltsteinwerkes Hühnerberg. Wenn Magma durch dünne Schlote fast unverändert schnell nach oben steigt und an der Erdoberfläche erstarrt, entsteht ein sehr feinkörniges Gestein, ein Vulkanit, hier im Hühnerberg Basalt. Basalt wird hauptsächlich für den Straßenbau, als Schotter für Eisenbahnstrecken und als Zuschlagstoff z.B. bei der Betonherstellung verwendet. Als Schmelzbasalt wird das Gestein zum Auskleiden für Anlagenteile benutzt, die starkem Abrieb ausgesetzt sind. Wie auf dem nebenstehenden Luftbild zu sehen ist, hat der Abbau den Hühnerberg ausgehölt und frisst sich inzwischen 90 Meter tief in die Erde. War der Berg mal 362 Meter hoch, liegt die Hangkante heute bei 289 Metern, inzwischen sind also 163 Meter Basalt abgebaut. Der Betrieb wird so noch einige Jahrzehnte fortgesetzt werden. Mit Sprengungen wird das Basaltgestein in sechs Fördersohlen mit einer Höhe von 30 Metern gelöst, gereinigt und dann in verschiedene Körnungen gebrochen. Dies geht bis hin zum Basaltsand, der als Filtersand oder zur Bodenverbesserung genutzt wird.