Wir beginnen diese Weinwanderung am Kloster Heisterbach und bekennen, dass es hier offensichtlich keinen Bezug zum Weinanbau gibt. Aber eben nur offensichtlich, denn im Mittelalter führten Zisterziensermönche, obgleich der Enthaltsamkeit verpflichtet, die Weinanbautradition der Römer mit großem Können und Geschick fort. So spielten die Mönche des Klosters Heisterbach im 12. Jahrhundert im Siebengebirgsweinbau eine wesentliche Rolle und gaben neue Impulse und es waren Anbauflächen bis ins Heisterbacher Tal zu finden.
Heute ist die Anbaufläche in Oberdollendorf, namentlich Rosenhügel, Laurentiusberg und Sülzenberg auf etwas über 7 ha geschrumpft und wird von einem Winzer, der Familie Blöser in der Bachstraße, betrieben. Wir nehmen den Wanderweg, am neuen Teich vorbei, in Richtung Dollendorfer Hardt und durchqueren den hohen Mischwald, umrunden auf dem südlichen Waldweg die Hardt und kommen zur Hülle, dem Aussichtspunkt oberhalb der Weinlage. Mit dem Weinlehrpfad durchwandern wir die Rebanlagen und kommen zum Gut Sülz, dem ehemaligen Freihof des Klosters und steigen durch das Mühlental, in dem es ehemals 18 Mühlen gab, auf. Nachdem wir, am Friedhof vorbei, die Streuobstwiesen erreicht haben, erfreuen wir uns am schönen Weg, den Früchten im Herbst und der schönen Aussicht zur Oberkasseler Wand. Nach der Bebauung wandern wir durch ehemalige Weinberge, was wir an den Maueranlagen mit Treppenstufen und der eingelassenen Bronzetafel erkennen können. Nahe Haus Heisterberg wurde der Kellerberger Weinberg wieder angelegt und zeigt die alte Weinbautradition mit Ramhölzern.